Ryan Gosling als Ken und Margot Robbie als Barbie in einer Szene der Films "Barbie". (Urheber/Quelle/Verbreiter: -/Courtesy of Warner Bros. Pictures/dpa)

«Barbie» und Sandra Hüller auf Golden-Globe-Kurs

Räumt die grell-rosa Satire «Barbie» die meisten goldglänzenden Trophäen ab? Kann die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller ihre erste Golden-Globe-Nominierung in einen Gewinn verwandeln? Läuft Superstar Taylor Swift über den roten Teppich, wenn am Sonntagabend (Ortszeit) in Beverly Hills die erste große Gala der Filmpreissaison steigt?

So viel steht fest: Nach dem monatelangen Streik-Stillstand in Hollywood im vorigen Jahr setzen die Globe-Verleiher nun auf eine Nacht «mit Glitz und Glamour» und auf ein großes Staraufgebot. Als Presenter, die auf der Bühne Trophäen austeilen, wurden Promis wie Oprah Winfrey, Florence Pugh, America Ferrera, Michelle Yeoh, Daniel Kaluuya oder Will Ferrell angekündigt.

Unter den Nominierten, die zu der 81. Globe-Gala erwartet werden, sind Stars wie Margot Robbie, Emma Stone, Robert De Niro, Leonardo DiCaprio, Bradley Cooper, Robert Downey Jr. oder Nicolas Cage.

Vor zwei Jahren bot sich ein völlig anderes Bild. Die 79. Globe-Vergabe war eine unspektakuläre Angelegenheit, ohne roten Teppich, ohne prominentes Publikum, Nominierte fehlten gänzlich. Die Namen der Gewinner wurden über Social-Media-Accounts verkündet. Der Grund: Der kleine Verband der Auslandspresse, der die Preise seit 1944 vergibt, war unter anderem wegen Vorwürfen von Bestechlichkeit und mangelnder Vielfalt in den Reihen der Verleiher unter massive Kritik geraten.

Reformen und ein neues Geschäftsmodell wurden eingeführt, statt knapp 100 Journalisten stimmen nun mehr als 300 Juroren über die Gewinner ab. Fast die Hälfte der Stimmberechtigten sind Frauen, das Gremium repräsentiert dem Verband zufolge 76 Länder.

Sandra Hüller gegen Globe-Veteraninnen

In der Sparte «Beste Darstellerin in einem Filmdrama» trifft Hüller auf Globe-Veteraninnen wie Annette Bening («Nyad») oder Carey Mulligan («Maestro»), aber auch auf Neulinge wie Lily Gladstone («Killers of the Flower Moon»), Greta Lee («Past Lives») und Cailee Spaeny («Priscilla»). In Hollywood wird Hüller längst als Oscar-Kandidatin gehandelt.

Die 45-Jährige spielt auch in dem für drei Globes nominierten Drama «The Zone of Interest» des britischen Regisseurs Jonathan Glazer mit. Darin ist sie in der Rolle der Ehefrau des Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß (Christian Friedel) zu sehen.

Das sind die Top-Favoriten

Top-Favoriten sind allerdings «Barbie» und «Oppenheimer». Die Wortschöpfung «Barbenheimer» machte im Juli Schlagzeilen, als die völlig gegensätzlichen Filme am gleichen Tag ins Kino kamen. Die grelle Satire «Barbie» von US-Regisseurin Greta Gerwig geht mit neun Nominierungen ins Rennen, das Drama «Oppenheimer» von Christopher Nolan über den Mit-Erfinder der Atombombe hat acht Gewinnchancen. Martin Scorseses Historien-Thriller «Killers of the Flower Moon» und das skurrile Märchen «Poor Things» von Regisseur Giorgos Lanthimos folgen mit jeweils sieben Nominierungen.

In der Männerriege können Schauspieler wie Bradley Cooper («Maestro»), Cillian Murphy («Oppenheimer»), Leonardo DiCaprio («Killers of the Flower Moon») oder Timothée Chalamet («Wonka») auf einen Globe hoffen.

Neu dabei ist bei den diesjährigen Globes die Filmsparte «Cinematic and Box Office Achievement» mit acht Blockbuster-Kandidaten, darunter «Barbie» und «Mission: Impossible – Dead Reckoning Part 1». Voraussetzung sind weltweite Einnahmen an den Kinokassen von mindestens 150 Millionen Dollar.

Kommt Taylor Swift mit Partner Travis Kelce?

Da mischt auch Pop-Star Taylor Swift (34) mit dem Hit-Konzertfilm über ihre «Eras Tour» mit. Seit 2013 war Swift schon vier Mal in der Sparte «Bester Song» nominiert, aber immer leer ausgegangen. Nun rätseln Promi-Blätter, ob die Sängerin bei den Globes erscheint, und wenn ja, mit ihrem Partner, dem US-Footballstar Travis Kelce an ihrer Seite?

Greta Gerwig sollte nach ihrer ersten Globe-Nominierung für Regie eine Dankesrede parat haben. In der gewöhnlich von Männern dominierten Regie-Sparte ist neben der «Barbie»-Regisseurin auch die gebürtige Südkoreanerin Celine Song mit ihrem gefeierten Debüt «Past Lives» nominiert. Sie treten gegen Bradley Cooper, Giorgos Lanthimos, Christopher Nolan und Martin Scorsese an.

Auch Fernsehproduktionen nominiert

Die Globes zeichnen im Gegensatz zu den Oscars auch Fernsehproduktionen aus. Das opulente Familiendrama «Succession» ist mit neun Nominierungen der große Favorit für die TV- und Streamingkategorien. Die Restaurantserie «The Bear» und «Only Murders in the Building» haben jeweils fünf Gewinnchancen.

Die Globes werden zum Auftakt der Trophäensaison mitunter als Oscar-Barometer gesehen, doch diese Rechnung geht nicht immer auf. Mit über 10 000 Academy-Mitgliedern stimmen deutlich mehr Juroren über die Oscar-Anwärter ab. Die Nominierungen für Hollywoods höchste Auszeichnung werden am 23. Januar verkündet, die 96. Trophäenshow geht dann am 10. März über die Bühne.

Von Barbara Munker, dpa

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